Trotz zunehmender Kritik an dem Lithiumabbau (s. ESA 11/19), kündigte ein weiteres Rathaus der Algarve die Einweihung neuer Ladestationen für Elektrofahrzeuge an: eine in Quinta do Lago (Centro Comercial Buganvília) und eine in Quarteira (Largo das Cortes Reais). Im Laufe des kommenden Jahres sollen alle Gemeinden von Loulé mindestens über eine Ladestation verfügen. Derzeit sind im Raum Loulé 12 Ladestationen in Betrieb, Ende 2020 sollen es 18 sein.
Beide nun in Betrieb genommene Ladestationen sind Teil des nationalen Netzes MOBI-E und können, nach Beantragen einer Ladekarte, von allen Mitgliedern des Netzes benutzt werden. Jede Station verfügt über zwei Versorgungspunkte (jeweils mit 22 kW Nennleistung), die das gleichzeitige Laden von zwei Elektrofahrzeugen oder Plug-in-Hybriden von Null auf 80 % der Batterie in 30 Minuten ermöglichen.
Der Bürgermeister Vitor Aleixo unterstrich die Wichtigkeit dieser Maßnahmen im Rahmen des städtischen Plans zur Anpassung an den Klimawandel und der Förderung einer nachhaltigen Mobilität. Das Rathaus will zudem weiter in seine E-Autoflotte investieren.
2017 wurden in Portugal 4.237 Elektrofahrzeuge verkauft, 2018 waren es 8.241, alleine in den ersten drei Monaten diesen Jahres 2.174. Portugal ist somit das fünfte europäische Land, in dem, gemessen an der Bevölkerung, mehr Elektrofahrzeuge verkauft wurden. Das öffentliche Netz von Ladestationen konnte diesem rasanten Anstieg jedoch nicht folgen: In Portugal gibt es nicht einmal eine öffentliche Ladestation pro zehn Elektrofahrzeugen. Bei einer im Oktober veröffentlichten internationalen Studie von Mobility Monitor da LeasePlan gaben zudem 51 % der Befragten in Portugal an, auf ein E-Auto umsteigen zu wollen.