Die Nichtregierungsorganisation Climate Central hat eine Studie veröffentlicht, die auf die Möglichkeit hinweist, dass Tausende km Küstenlinie überschwemmt werden könnten. Und zwar dann, wenn sich die Treibhausgasemissionsmuster nicht ändern. Bis zum Jahr 2100 könnten rund 50 Großstädte auf der ganzen Welt betroffen sein. Dabei wird die Algarve eine der am stärksten betroffenen Regionen sein. Nach Angaben der NASA ist der Meeresspiegel in den vergangenen zehn Jahren um etwa 9 cm gestiegen, durchschnittlich 0,3 cm pro Jahr. Mit dem Anstieg der Durchschnittstemperatur des Planeten könnte die zunehmende Konzentration der Bevölkerung in Küstengebieten kurz- und mittelfristig eine Gefahr darstellen.
Laut dem Climate Central-Bericht werden fast 10 % der Weltbevölkerung von diesem Phänomen betroffen sein, was mehr als 800 Mio. Menschen entspricht.
Die pazifischen Inselstaaten, insbesondere diejenigen, die zu Ozeanien und dem asiatischen Kontinent gehören, sind vom Verschwinden bedroht. Letztere werden am stärksten betroffen sein, da dicht besiedelte Länder wie China, Indien, Indonesien und Vietnam große Teile ihres Territoriums unter dem Meeresspiegel haben werden.
Die Auswirkungen auf Portugal werden bis zum Jahr 2100 erheblich sein: Lagunengebiete wie das Haff-Delta von Aveiro (Ria de Aveiro) oder Ludo bei Faro (Ria Formosa) werden zu den am stärksten betroffenen Orten gehören. Städte wie Aveiro, Faro und Olhão verlieren einen Teil ihres Stadtgebiets. Zusätzlich werden auch andere Küstengebiete stark betroffen sein, beispielsweise die Landenge von Peniche und die Bucht von São Martinho do Porto.
In der von den Autoren der Studie erstellten Risikokarte werden Extremszenarien einer globalen Erwärmung zwischen 1 und 4 Grad Celsius über der aktuellen Temperatur berücksichtigt. Im Fall von Peniche ist die Situation besonders besorgniserregend, da selbst im am wenigsten pessimistischen Szenario, die Stadt wieder zu einer Insel werden würde.