Um die anhaltenden Wasserprobleme der Algarve zu lösen sind in Portugals Aufbau- und Resilienzplan € 200 Mio. vorgesehen, davon € 66 Mio. für eine Entsalzungsanlage. Vor Kurzem bezeichnete der Umweltminister Matos Fernandes diese als eine „Wasserversicherung“ für die Region und gab bekannt, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung bereits in Bearbeitung sei.
Das Vorhaben trifft auf Kritik seitens der Plataforma Água Sustentável (PAS), eine Plattform zu der u. a. Umweltschutzvereine wie Almargem, A Rocha oder Quercus gehören. Eine Entsalzungsanlage habe enorme Auswirkungen auf die Umwelt und bringe ein Entsorgungsproblem der Abfall-Sole mit sich, die nicht nur viel Salz, sondern auch Chemikalien enthält. Zudem sei geplant, die Entsalzung an private Unternehmen zu übergeben, „die immer dann entschädigt werden sollen, wenn sie kein Wasser aufbereiten müssen, was zusammen mit den hohen Preisen für die Technologie selbst, den Wasserpreis für die Verbraucher in die Höhe schnellen lässt“, so PAS im März 2021, als die Pläne bekannt wurden.
Matos Fernandes räumt das Problem der Abfall-Sole ein und gibt zu, dass der Wasserpreis „höher sein wird als das, was die Landwirtschaft oder der Golfsport gewohnt sind zu zahlen“. Doch angesichts der Tatsache, dass die Finanzierung der Anlage zu 100 % durch den Aufbau- und Resilienzplan gesichert sei, könnte die Regierung „diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen“. Der Minister unterstrich jedoch: „Die Dürre kann nicht mit dem Bau solcher Infrastrukturen bekämpft werden. Es geht nicht darum, Ressourcen, die es nicht gibt, zu vermehren, sondern darum, mit den vorhandenen auszukommen. Wir wollen damit sicherstellen, dass die Algarve-Bewohner in Zukunft nicht weniger Wasser haben werden.“