In Alcoutim wurde vor Kurzem eine Fotovoltaikanlage von GALP in Betrieb genommen. Georgios Papadimitriou, Exekutiv-Vizepräsident für erneuerbare Energien bei GALP, erklärte, dass dieser Solarpark die erste bedeutende Investition des Unternehmens in Solarenergie in Portugal darstellt und dass die Energiewende ohne die Beteiligung und Unterstützung der Gemeinschaften nicht möglich sei. „Erneuerbare-Energie-Projekte sind von Natur aus dezentralisiert. Sie sind näher am Menschen. Sie decken größere Flächen ab. Obwohl sie aus Umweltsicht harmlos sind, sind sie für die Menschen sichtbarer und präsenter“, sagte Papadimitriou und betonte, dass Nähe ein Schlüsselwort im neuen Energiesystem sei. Das andere sei Zusammenarbeit. „Seit Beginn zählen wir auf das Engagement des Rathauses von Alcoutim, das Verständnis und die Offenheit der lokalen Institutionen sowie die Beteiligung der Bürger. Diese Kooperation ermöglicht es uns heute zu sagen, dass Alcoutim ein erfolgreiches Beispiel nachhaltiger Entwicklung im nationalen Maßstab ist“, betonte er. Gegenüber Bürgermeister Osvaldo Gonçalves versicherte Papadimitriou: „Wir sind hier, um zu bleiben und einen Mehrwert für diese Gemeinschaft zu schaffen. Unsere Arbeit ist noch nicht beendet. Tatsächlich fängt sie gerade erst an. Wir planen eine Erweiterung um 12 MWp.“ Hinsichtlich der lokalen Auswirkungen versprach er: „Wir werden weiterhin mit dem Rathaus eine inklusivere und nachhaltigere Gemeinschaft schaffen, indem wir Projekte im Gesundheitsbereich fördern und die Feuerwehr sowie die Grundschule in Martin Longo unterstützen, der wir bereits 30 Computer übergeben haben. Wir werden jungen Menschen Stipendien verleihen, damit sie ihre Ausbildung an der Universität fortsetzen können, denn wir wollen, dass sie die Zukunft der Energie und ihrer Heimat gestalten.“
Allerdings scheinen nicht alle Bewohner zu kooperieren, beziehungsweise den Solarprojekten zuzustimmen. Das oben gezeigte Foto wurde auf Facebook mit folgender Bildunterschrift veröffentlicht: „Die natürliche Algarve, in die sich Alcoutim verwandelt hat.“ Die Mehrheit der Nutzer bedauern, dass das Gebiet von Solarmodulen bedeckt ist, kritisieren die Stellung des Rathauses und dass die Solarparks noch ausgebaut werden sollen. Viele fragen sich, welche Zukunft die jungen Menschen dort erwartet. Es gibt jedoch auch solche, die sagen, dass Alcoutim schon längst vergessen wurde, die Menschen ausgewandert sind und sich ohnehin niemand mehr der Landwirtschaft widmet. Die Solarparks würden wenigstens den Grundstückseigentümern noch Gewinn bringen.