Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Fischerstadt Olhão ist ihre ungewöhnliche Architektur. Mit ihren nach marokkanischem Vorbild errichteten Würfelhäusern, besitzt Olhão einen Baustil, der sonst nirgendwo in der Region zu finden ist. Dies verleiht der Stadt ein besonderes und authentisches Flair, das in den letzten Jahren viele ausländische Residenten in das historische Zentrum zog. Sie verliebten sich in die Stadt, weil sie noch weitgehend vom Massentourismus verschont geblieben ist und wegen des architektonischen Erbes. Liebevoll renovieren die Zugezogenen traditionelle Gebäude und lassen das Zentrum zu neuem Leben erwachen. Doch nicht alle scheinen den Wert dieser ungewöhnlichen Architektur zu erkennen. Immer wieder werden historische Gebäude abgerissen, um neuen, modernen Wohnhäusern Platz zu machen. Letztes Jahr fiel unter anderen das Grémio Olhanense den Bulldozern zum Opfer, nun war es der Sitz des Vereins Os Olhanenses. „Ein weiterer Angriff auf das architektonische Erbe von Olhão“, so Vítor Matias vom Verein zum Schutz des kulturellen Erbes der Stadt (Associação de Valorização do Património Cultural e Ambiental de Olhão). Wenn das so weitergehe, würde Olhão bald das gleiche Stadtbild bieten, wie so viele andere auf der Welt. Moderne Gebäude sollten nur in den neuen Stadtteilen, nicht in den historischen Zentren gebaut werden, wendet er ein.
Foto: Bruno Filipe Pires/ Barlavento