Im Mai berichteten wir, dass es nach Angaben des Naturschutzinstituts ICNF erstmals eine Flamingokolonie gab, die in Portugal brütete. Das Gebiet wurde nicht genannt, um zu verhindern, dass Neugierige die Vögel stören und diese die Nistplätze verlassen würden.
Nun wurde bekanntgegeben, dass es sich um das Naturreservat bei Castro Marim und Vila Real de Santo António handelt. 550 Flamingos (Phoenicopterus roseus) kamen nahe den Salinen des Cerro do Bufo auf die Welt. „Eine Kolonie von etwa 3.000 Individuen hat fast 800 Nester mit Eiern gebaut, aus denen etwa 550 junge Flamingos schlüpften“, erklärte das ICNF in einer Presseerklärung. Es ist das erste Mal, dass diese Vögel erfolgreich in Portugal nisten.
Bereits seit den 1990er Jahren beobachtet das ICNF in diversen Feuchtgebieten des Landes Nistversuche von Flamingos. In diesem Jahr bauten die Vögel auch in den Naturschutzgebieten Reserva Natural do Estuário do Sado und Reserva Natural do Estuário do Tejo Nester, haben diese dann aber verlassen, laut ICNF, weil es zu Veränderungen im Lebensraum kam. Daher hebt das Institut die Zusammenarbeit mit der Firma Compasal hervor, die die Salinen bei Cerro do Bufo verwaltet, und bedankt sich für ihre „Bereitschaft, alle Umwelt- und Sicherheitsbedingungen aufrechterhalten zu haben und so ein erfolgreiches Nisten ermöglicht zu haben“. Zudem bedankt sich das ICNF für die „Diskretion“ der Personen und Einrichtungen, die die Lage der Nistplätze kannten, sie aber nicht preisgaben, und dem Fotografen Agostinho Gomes „für die Sorgfalt und Sensibilität“, mit der er den Prozess verfolgt hat. Nicht zuletzt bedankt sich das ICNF auch für die Bemühungen der Naturwächter die Sicherheit und Ruhe am Standort aufrechtzuerhalten, „was es ermöglicht hat, den Nistprozess und die Entwicklung der Jungtiere fortzusetzen, ohne Störungen, die sie gefährden könnten“.