Eine vom portugiesischen Unternehmensverband AEP unter seinen Mitgliedern durchgeführte Umfrage zeigt, dass die von der Regierung vorgeschlagene Einführung der 4-Tage-Woche die Unternehmer nicht überzeugt. Sie sind der Ansicht, dass sich die Maßnahme negativ auf die Gewinne (71 % der Befragten), die Organisation (70 %), die Wettbewerbsfähigkeit (69 %) und die Produktivität (65 %) der Unternehmen auswirken wird. Mehr als ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass dieses Arbeitszeitmodell nur den Arbeitnehmern zugutekommt, während ebenso viele meinen, dass „keine der beiden Parteien davon profitieren wird“. In der verarbeitenden Industrie weisen sogar 50 % der Unternehmer darauf hin, dass die 4-Tage-Woche nur für die Arbeitnehmer von Interesse ist.
Selbst bei einer Kürzung der Gehälter um 10 % und mit staatlicher Unterstützung, denken 86 % der Befragten, dass die 4-Tage-Woche wenige oder gar keine Vorteile bringt. Diese Zahl steigt auf 94 %, wenn die Arbeitszeit um 20 % reduziert wird, ohne dass die Gehälter gekürzt werden und ohne staatliche Unterstützung bei der Umstellung.
Dennoch werden auch positive Auswirkungen eingeräumt, wie beispielsweise Einsparungen bei den Energiekosten (40 %), weniger Fehl-tage (39 %) und niedrigere Kosten für Verbrauchsmaterial (35 %). „Mittel- und langfristig wird sich dieses Arbeitszeitmodell sowohl für die Unternehmen als auch für die Arbeitnehmer negativ auswirken. Portugal ist darauf nicht vorbereitet und wenn die 4-Tage-Woche angenommen wird, geht sie in die entgegengesetzte Richtung von dem, was das Land braucht, nämlich die Steigerung der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit“, so der AEP-Präsident Luís Miguel Ribeiro. Er betonte, dass die Arbeitszeitverkürzung für die Unternehmen mit Kosten verbunden sein wird, da mehr Personal eingestellt werden muss. Dies bedeute, dass die Produktionskosten höher seien, was zu höheren Preisen für die Verbraucher führe und damit die Inflation verschärfe.