Vor Kurzem wurde in São Brás de Alportel das Museum Casa da Memória da Estrada Nacional 2 eröffnet. Dort kann man anhand von Dokumenten, Fotografien und Arbeitsgeräten mehr zur Geschichte der längsten Straße von Portugal erfahren sowie über die Arbeit der Männer, die für ihre Wartung zuständig waren, die sogenannten cantoneiros. „Ein Zeitzeuge, nicht nur der EN2 sondern auch von São Brás, da die Stadt sich dank der Straße entwickelt hat“, so der Bürgermeister Vítor Guerreiro bei der Eröffnung.
Das Museum liegt am Largo de São Sebastião, den die Anwohner als „Zentrum des Universums“ bezeichnen, weil dort – bevor die Umgehungsstraßen gebaut wurden – die längste Straße der Region, die N270, und die längste Portugals aufeinandertrafen. Untergebracht ist das Museum im ehemaligen Haus der cantoneiros, das seit den 80er Jahren geschlossen war und nun zu neuem Leben erwacht.
Die EN2 verbindet seit 1945 Faro, die Hauptstadt der Algarve, mit der Hauptstadt von Trás-os-Montes, Chaves. Die 738,5 km lange Straße führt durch vier Gebirge, 36 Bezirke und über elf Flüsse, quer durch Portugal. Es ist Europas längste historische Straße. 2016 schlossen sich die Bezirke entlang der EN2 zusammen, um eine touristische Route auszuarbeiten. Seitdem wurden diverse Projekte entlang der Straße ins Leben gerufen. Auch ein Passaporte EN2, der Touristen anregen soll, die Vielfalt an Landschaften, Traditionen und kulinarischen Genüssen auf der Strecke zu entdecken. In São Brás ist das Dokument im Centro de Artes e Ofícios erhältlich.
In Faro hat das Rathaus im August ein Denkmal zum 75. Jahrestag der Eintragung der EN2 in Portugals Straßenplan aufgestellt. Die etwa zwei Meter hohe Metallstruktur steht mitten im neuen Kreisverkehr zwischen der Avenida Calouste Gulbenkian und der Rua do Alportel. Im Kopfsteinpflaster ist die Nummer 738 zu sehen. Anhänger des Straßentourismus können somit ihre Ankunft (oder Abreise) in Faro im Bild festhalten.
Quelle & Foto: Sul Informacao