Meistens erfolgen Ehrungen posthum, doch die Bevölkerung von Galveias, in der Nähe von Ponte de Sor im Distrikt Portalegre, ist zutiefst stolz darauf, die Heimatstadt des Schriftstellers José Luís Peixoto zu sein. Nach der Veröffentlichung seines Romans „Galveias“ im Jahr 2014 verwandelte sich das beschauliche Dorf in einen Pilgerort für zahlreiche Leser, die sehen wollten, wo der 49-jährige Schriftsteller seine Kindheit und Jugend verbrachte und wohin er auch heute oft zurückkehrt. Die Anzahl der Besucher ist derart groß, dass die Gemeinde Galveias gestern das Centro de Interpretação José Luís Peixoto eröffnete. Die Präsidentin der Gemeinde, Maria Fernanda Bacalhau, betont, dass es sich um ein „strukturgebendes“ Projekt für die Identität der Region handelt. Die Stadt bezeichnet es als ein „Privileg“, José Luís Peixoto unter ihren Einwohnern zu zählen.
Die Einrichtung erstreckt sich über drei Etagen und beinhaltet einen Raum für temporäre Ausstellungen, einen Bereich über das Buch „Galveias“, einen Multimedia-Raum sowie einen Lesebereich. Ein weiterer Abschnitt widmet sich dem Lebensweg und Werk des Schriftstellers, wo Besucher Buchcover und Exemplare der Bücher von José Luís Peixoto betrachten können, die mittlerweile in 20 Sprachen übersetzt wurden. Auf Deutsch erschienen im Wiener Septime Verlag „Das Haus im Dunkeln“, „Friedhof der Klaviere“ und „Galveias“.
Parallel zum Interpretationszentrum wurde die Literarische Route Galveias eingeweiht, die aus 22 Stätten besteht, die im literarischen Werk des Schriftstellers verankert sind und Besucher dazu einlädt, die Gemeinde zu erkunden.