Der Rechnungshof (Tribunal de Contas, TdC) stellt mehrere Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe des Mietzuschusses fest, darunter die Auszahlung dieses an 32 Empfänger, die nicht in Portugal wohnhaft sind. Außerdem haben 2.867 Personen mit dem steuerlichen Sonderstatus RNH (Residente Não Habitual, z. Dt.: nicht gewöhnlicher Resident) von der Maßnahme profitiert. Darüber hinaus gab es 35.229 Empfänger, denen die Unterstützung gewährt, aber nicht ausgezahlt wurde.
Diese Unregelmäßigkeiten sind in der Stellungnahme des TdC zur Staatsrechnung (Conta Geral do Estado, CGE) für das Jahr 2023 aufgeführt. Die Behörde unter der Leitung von José Tavares warnt, dass der Mietzuschuss — eine im Jahr 2023 eingeführte Maßnahme zur Abfederung der steigenden Wohnkosten — „Risiken aufweist, die die Richtigkeit bei der Vergabe, die Genauigkeit der Berechnungen und folglich die korrekte Auszahlung beeinträchtigen könnten.“
Es handelt sich dabei um einen Zuschuss, dessen Höchstbetrag bei € 200 pro Monat liegt und der für Mietverträge gilt, die bis zum 15. März 2023 abgeschlossen wurden. Er richtet sich an Familien, deren Mietbelastung über 35 % ihres Einkommens liegt. Eine der Voraussetzungen für den Erhalt der Förderung ist, dass der Empfänger seinen steuerlichen Wohnsitz in Portugal hat.
2023 profitierten 258.661 Personen von dem Mietzuschuss, was öffentliche Ausgaben in Höhe von € 350 Mio. bedeutete. Im Schnitt belief sich die jährlich gewährte Unterstützung auf etwa € 1.351 pro Begünstigten.