Anfang Juni war ESA in Ferragudo bei den Dreharbeiten der Liebeskomödie „Ein Sommer an der Algarve“, aus der Reihe „Herzkino“ des ZDF, dabei. Es war der vorletzte von insgesamt 20 Drehtagen, an denen die Schauspieler von der Algarve stark beeindruckt waren
Ab Mitte Mai drehte die Cameo Film- und Fernsehproduktion unter der Leitung von Annette Pisacane den 31. Film zur Reihe „Herzkino“. „Ein Sommer an der Algarve“ hat alle Zutaten zum Erfolg: Eine Liebesgeschichte, atemberaubende Spielstätten und das brandaktuelle Thema Naturschutz. Hier die Zusammenfassung: Nach einer herben Enttäuschung hat Meeresbiologin Dr. Julika Bergmann (Bea Brocks) in Deutschland nicht nur ihren Job gekündigt, sondern auch einen Schlussstrich unter ihre Beziehung gezogen. Nun will sie in Portugal bei ihrer Freundin Natalie (Caroline Junghanns) zur Ruhe kommen. Doch als Investor Simon Grevers (Matthias Schloo) sie dort auf ihr Spezialgebiet, die Rote Koralle, anspricht, hofft Julika auf einen beruflichen Neuanfang in der Algarve. Immerhin leitet Grevers ein Projekt zur Renaturierung vorgelagerter Riffe und benötigt Julikas Know-how. Ihre Freundin Natalie und der Surflehrer Miguel (Giovanni Funiati) sind hingegen wenig begeistert von dem Vorhaben. Für Miguel ist Grevers lediglich ein skrupelloser Geschäftsmann, der unter dem Deckmantel des Umweltschutzes seine Gewinnsucht verbergen will. Zunächst schlägt Julika alle Zweifel in den Wind, aber bald ahnt sie, dass Miguel richtig liegen könnte…
„Ursprünglich sollte Julika eine Wissenschaftlerin verkörpern, die sich mit dem Thema Ökologie und Umweltschutz auseinander setzt. Das war die Vorgabe bevor der Drehort feststand. Als dann die Wahl auf die Algarve fiel und wir weiteres über die Region recherchierten, erfuhren wir von dem einzigartigen Riff bei Armação de Pêra und so kam es, dass Julika Meeresbiologin wurde“, verrät uns der Produzent Ole Landsjöaasen.
Gedreht wurde an mehreren Orten der Algarve: Hauptsets waren der Strand Praia do Amado an der wilden Westküste und Praia da Ingrina nahe Raposeira. In Ferragudo wurde in Miguels Surf-Shop gedreht, der ausschließlich für die Aufnahmen eingerichtet wurde. Auch hier spielten Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle: Miguel stellt seine Surfbretter aus Kork und aus Plastikmüll her, den er an Stränden einsammelt. Die Ponta da Piedade bei Lagos, ein wahres Postkartenmotiv der Algarve, durfte natürlich nicht fehlen. Schließlich wird „Herzkino“ an „Sehnsuchtsorten“ gedreht. „Orte, an die Deutsche immer wieder gerne reisen oder an die sie gerne verreisen würden“, erklärt der Produzent. Die Region spielte übrigens die dritte Hauptrolle. Daher wurden auch viele Landschaftsaufnahmen mit Drohnen gemacht. „Einerseits um die Geschichte zu verorten und andererseits um Lust auf die Algarve zu machen“, fügt er hinzu.
Zuständig für die Suche nach geeigneten Drehorten war Alexandre Alves vom portugiesischen Unternehmen Claim Success, das bereits mit dem deutschen Team für „Ein Sommer in Portugal“ gearbeitet hatte, der 2013 in Lissabon, Cascais und Sintra gedreht wurde. „Die Orte müssen nicht nur schön sein, sondern auch bestimmte Produktionsbedingungen erfüllen. Dabei geht es um sehr praktische Dinge wie beispielsweise Parkmöglichkeiten für unsere LKWs“, so Landsjöaasen. Die Zusammenarbeit mit dem portugiesischen Team habe Spaß gemacht. „Tip-top Profis habt ihr hier“, lobte er. „Wie bei allen Teams, die aus unterschiedlichen Ländern zusammenkommen, muss man sich aneinander gewöhnen und es gibt die Sprachbarriere. Natürlich sprechen wir alle Englisch, aber es geht doch nicht so locker von der Zunge wie die Muttersprache. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung und ich muss alle loben“. Die größte Herausforderung spielten oft der laute Wind und die wild aufschlagenden Wellen sowie das Tragen und Schleppen der Ausrüstung zu den unterschiedlichen Drehorten, denn obwohl gute Verbindungen vorhanden sind, hätte das Team doch einiges von den Parkplätzen bis zu den Stränden zu schleppen gehabt, erzählt der Produzent gut gelaunt.
Sowohl für Bea Brocks, als auch für Giovanni Funiati und Matthias Schloo war es der erste Aufenthalt in der Algarve. Matthias Schloo wird schon im kommenden Monat mit der Familie die Region wieder besuchen, denn „lustigerweise hatten wir Urlaub in der Algarve geplant bevor ich von der Produktion wusste“, erzählt er. Da er nur an sieben der 20 Drehtagen teilnahm, hatte er ausreichend Zeit, um die Algarve ein wenig auf eigene Faust zu entdecken. Unter anderem war er im Monchique-Gebirge wandern und zeigte sich über das Ausmaß des Brandes im vergangenem Sommer bestürzt. „Vom Foía aus bot sich mir ein dramatisches Bild“, so Matthias. „Aber ansonsten ist die Landschaft hier, sowohl im Hinterland als auch an der Küste, spektakulär und der Atlantik eindrucksvoll.“
Giovanni Funiati ist hingegen kein Fan des Atlantiks. Der Sohn eines Italieners und einer Französin, der in Deutschland aufgewachsen ist, lebt in Italien und „das Mittelmeer ist ihm lieber, weil wärmer und ruhiger“, erklärt er lächelnd. Das Lagunensystem der Ria Formosa, das er bei der Ankunft von der Luft aus betrachten konnte, hat ihn jedoch stark beeindruckt. In seiner kurzen Zeit hier entdeckte er viele Gemeinsamkeiten der Portugiesen mit den Italienern. „Die Wärme, die Offenheit und dieser Nationalstolz“, zählt er auf. „Hier gibt es angeblich den besten Fisch, die besten Muscheln, die besten Stränden“, das würden aber auch Italiener, Spanier und Griechen von ihren Ländern behaupten, sagt er belustigt. „Portugal ist auf jeden Fall ein spannendes kleines Land, das viel zu bieten hat“, fasst er zusammen und versichert, dass dies nicht sein letzter Aufenthalt hier war.
Mit Bea Brocks konnten wir leider nur zwei kurze Sätze zwischen den streng geregelten Dreharbeiten wechseln. Die junge Hauptdarstellerin zeigte sich zwar ebenfalls von der Landschaft der Algarve beeindruckt, verbringt ihren Urlaub aber lieber im Heimatland ihres Ehemannes, Italien.
Text und Fotos: Anabela Gaspar in ESA 07/2019