In der Touristenhochburg Albufeira möchte die Stadtverwaltung sicherstellen, dass die Tourismussaison reibungslos verläuft – zumindest ohne größere Zwischenfälle. In diesem Sinne wurde 2024 die Initiative „Albufeira – Noite + Segura“ ins Leben gerufen. Dabei sorgt ein interdisziplinäres Team aus Sicherheits- und Rettungskräften für Überwachung von 19 bis 6 Uhr im Stadtzentrum sowie im südlichen Abschnitt der Avenida Sá Carneiro. In diesem Jahr begann die Initiative bereits im April und läuft bis zum 31. Oktober. „Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf den steigenden Tourismus in der Stadt und die Notwendigkeit, gewisse Verhaltensweisen zu regulieren und präventiv einzugreifen. Schließlich erreicht die Gemeinde im August eine Bevölkerungszahl von bis zu 500.000 Menschen“, betont der Bürgermeister, José Carlos Rolo.
Angesichts fehlender Ressourcen des Zentralstaates habe die Stadtverwaltung diese „in Portugal einzigartige Initiative“ ergriffen und die Kosten dafür übernommen. Die Maßnahme umfasst ein Team, das sich aus Beamten der Guarda Nacional Republicana (GNR), der Freiwilligen Feuerwehr von Albufeira, des Roten Kreuzes, des Zivilschutzdienstes und der Stadtpolizei zusammensetzt. Für 2025 ist zudem eine Verstärkung der Einsatzmittel zwischen dem 1. Juli und dem 30. September geplant. Zusätzlich sollen Treffen mit lokalen Akteuren aus den Bereichen Tourismus, Hotellerie, Gastronomie und Nachtleben stattfinden. Auch das Innenministerium sowie die Botschaften von Irland, Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich, Spanien und Deutschland werden in die Gespräche einbezogen.
Die erste Ausgabe von „Albufeira – Noite + Segura“ lief vom 22. Juli bis zum 31. Oktober 2024 und stellte eine Investition von € 1.254.904 dar. Die Mittel wurden u. a. für Personal, zwei neue Rettungswagen der Feuerwehr, ein Zivilschutzzentrum, die Sanierung der GNR-Wache in Olhos de Água und die Installation von Videoüberwachungskameras verwendet.
2024 verzeichnete die Feuerwehr 559 Einsätze, von denen 49 % vor Ort behandelt werden konnten. Die häufigsten Vorfälle waren Stürze, Körperverletzungen, Vergiftungen und plötzliche Erkrankungen. Das Rote Kreuz registrierte 647 Einsätze. Davon wurden 12,67 % in das medizinische Zentrum von Albufeira und 4,02 % ins Krankenhaus von Faro eingeliefert, während 83,31 % der Fälle direkt vor Ort behandelt werden konnten. 86,49 % der Betroffenen waren ausländische Touristen, davon 77 % Männer und 23 % Frauen im Alter zwischen 21 und 40 Jahren. 89 % der Einsätze fanden im öffentlichen Raum statt, vor allem im südlichen Teil der Avenida Sá Carneiro. Die häufigsten Einsatzgründe waren: Alkoholvergiftungen (39 %), Traumata und Stürze (23 %), Körperverletzungen (15 %), Schnitt- und Schürfwunden (11 %), plötzliche Erkrankungen (3 %).
Mit der Weiterführung und Ausweitung der Initiative will Albufeira auch in den kommenden Jahren die Sicherheit seiner Besucher und Bewohner gewährleisten.