Der CGTP (Confederação Geral dos Trabalhadores Portugueses – Allgemeiner Portugiesischer Gewerkschaftsbund) hat einen landesweiten Generalstreik für den 11. Dezember 2025 ausgerufen. Der Beschluss wurde am Freitagabend in Lissabon im Anschluss an eine große nationale Demonstration gegen das sogenannte „Arbeitsgesetz-Paket“ der Regierung bekannt gegeben. Tausende Menschen nahmen an dem Protest teil, der vom Saldanha- und Amoreiras-Viertel über den Marquês de Pombal bis zu den Restauradores führte, wo CGTP-Generalsekretär Tiago Oliveira die Pläne der Regierung scharf kritisierte.
Oliveira erklärte, dass sich bereits zahlreiche Gewerkschaftsstrukturen dem Aufruf angeschlossen hätten oder kurz davor stünden, und sprach von einer breiten gewerkschaftlichen Einigung auf den Streiktermin. Ziel der Aktion sei es, gegen ein Gesetzespaket zu protestieren, das laut CGTP „einen der größten Angriffe auf die Rechte der Arbeitnehmer“ darstelle. „Je härter der Angriff, desto stärker wird unsere Antwort sein“, betonte Oliveira in seiner Rede. Begleitet von Sprechchören wie „Der Angriff ist brutal – wir gehen in den Generalstreik!“ enthüllten Demonstrierende ein Transparent, das die geplante 24-stündige Arbeitsniederlegung ankündigte.
Das von der Regierung entworfene Reformpaket mit dem Titel „Trabalho XXI“ (Arbeit XXI) sieht die Überarbeitung von über 100 Artikeln des portugiesischen Arbeitsgesetzbuches vor. Geplant sind unter anderem Änderungen bei Elternzeiten, flexiblen Arbeitsmodellen, Aus- und Weiterbildung, aber auch beim Probezeitraum für Arbeitsverträge. Zudem soll der Kreis der Berufsgruppen, die bei Streiks Mindestdienste aufrechterhalten müssen, deutlich erweitert werden – ein Punkt, den die Gewerkschaften besonders kritisieren.
Medienberichten zufolge könnte sich auch die UGT (União Geral de Trabalhadores), der zweitgrößte Gewerkschaftsbund des Landes, der Protestaktion anschließen. Damit würde der Streik ein außergewöhnlich breites Bündnis von Arbeitnehmervertretungen vereinen.
Mit dem geplanten Generalstreik am 11. Dezember will die CGTP ein starkes Zeichen gegen die Arbeitsmarktreformen der Regierung setzen. Oliveira machte deutlich, dass der Kampf nicht mit dieser Demonstration ende: „Heute war eine große nationale Kundgebung, aber der Kampf geht weiter.“ Der Gewerkschaftsbund ruft nun Beschäftigte aller Branchen auf, sich an der landesweiten Arbeitsniederlegung zu beteiligen, um Druck auf die Regierung auszuüben und die geplanten Reformen zu stoppen.
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